Gerhard Maier geht in diesem großen Matthäuskommentar einen durchaus eigenständigen Weg der Auslegung: Er fasst das erste der vier Evangelien als das älteste auf. Es ist in Palästina bzw. im „Israelland“ entstanden und enthält beachtliche Einflüsse der Überlieferung des Apostels Petrus. Maier erkennt im Matthäusevangelium einen ausgeprägten judenchristlichen Hintergrund und verortet die Schrift in einer Zeit und in einem Umfeld, in dem sich die matthäische Gemeinde noch nicht von der israelitischen Glaubens- und Rechtsgemeinschaft getrennt hat. Im Gegenteil: Das Mattäusevangelium will gerade gegenüber Israel für den Glauben an Jesus werben.
Von diesen Voraussetzungen her gelingt Gerhard Maier eine gelehrte Kommentierung, die der bewährten Reihe „Historisch-Theologische Auslegung“ entspricht und Bibellesern eine Fülle von Einsichten erschließt.
Prof. Dr. Gerhard Maier, Jahrgang 1937, war Rektor im Albrecht-Bengel-Haus in Tübingen, Prälat in Ulm, von 2001 bis 2005 Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Er lebt mit seiner Frau in Tübingen.