Gott Gott sein lassen – was Dietrich Bonhoeffer in der Zeit der NS-Dikatur forderte, gilt als Mahnruf aus einer anderen Zeit auch uns. In seinen Predigten hören wir den Theologen, den Christ und auch den Widerstandskämpfer Bonhoeffer gleichermaßen. Hier finden sich die großen Themen, die ihn beschäftigt haben: Die Ausrichtung an Gottes Wort, die kostbare Gnade, die Aufforderung zum Gehorsam, das gemeinsame Leben in der Nachfolge, und ganz persönlich die Identifikation seines eigenen Schicksal mit dem des biblischen Propheten Nehemia. Zeitzeugnis, Mahnung und Inspiration gleichzeitig – in diesem Band mit Predigten Bonhoeffers hat Peter Zimmerling eine repräsentative Auswahl der Predigten Bonhoeffers zusammengestellt und setzt damit die erfolgreiche Reihe der Werke Dietrich Bonhoeffers fort.
Predigen besaß für Dietrich Bonhoeffer selbst durchgängig eine herausragende Bedeutung. So stellt Eberhard Bethge fest: „Bonhoeffer hat gern gepredigt. Als eine Verwandte erfuhr, dass sie nur noch Monate zu leben habe, schrieb er: „Was würde ich tun, wenn ich wüßte, in 4–6 Monaten wäre es zu Ende? Ich glaube, ich würde noch versuchen, Theologie zu unterrichten wie einst und oft zu predigen.“ Noch am Tag vor seiner Hinrichtung hat Bonhoeffer gepredigt.
Dietrich Bonhoeffer: einer der führenden Köpfe der Bekennenden Kirche und des Widerstands im Dritten Reich. Leiter des verbotenen Predigerseminars der Bekennenden Kirche in Finkenwalde. Lutherischer Theologe. Gründer der ersten evangelischen Kommunität. Poet. Märtyrer.
Ein Kirchenvater des 20. Jahrhunderts.
Dr. Peter Zimmerling, geb. 1958, ist Professor für Praktische Theologie mit Schwerpunk Seelsorge an der Universität Leipzig. Er ist Domherr zu Meißen und ist Autor zahlreicher Bücher.