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Das Versprechen der Bienenhüterin

Produktbewertung (übermittelt am 15. Februar 2024):

Magnus MacLeish und Lark MacDougall wachsen zusammen auf, auch wenn er der Laird von Kerrera Castle wird und sie nur das Destillerie-Mädchen und Bienenhüterin. Aus ihrer Freundschaft entwickelt sich mit der Zeit immer mehr, doch die gesellschaftlichen Erwartungen und ein Versprechen erschweren ihre Beziehung. Erst als sie beide aus Schottland fort in die Südstaaten der USA deportiert werden, soll sich ihr Lebensweg verbinden.
Laura Frantz schreibt unglaublich einnehmend. Ihre Beschreibungen Schottlands haben sich vor meinem inneren Auge wie eine Fotografie aufgetan. Genauso auch die Schiffsreise nach Amerika und das Leben auf der Plantage in Virginia. Nicht nur Landschaft, sondern auch die Personen wurden mir lebendig.
Nach den vielen begeisterten Stimmen im Vorfeld, war ich sehr gespannt auf den Roman und hatte hohe Erwartungen, kann aber nicht genau sagen, was ich mir vorgestellt hatte. Da ich vor diesem Buch einige humorvollere Bücher gelesen habe, empfand ich diese Geschichte dann im Vergleich dazu schwermütig und ich habe etwas gebraucht, bis ich wirklich hineingekommen bin.
Die Liebe zwischen den beiden war unterschwellig durch das ganze Buch hindurch fühlbar und ich habe es geliebt zu sehen, dass die beiden einen tiefen Glauben und ein unerschütterliches Gottvertrauen haben, dass sie selbst die schwierigsten Situationen meistern lässt. Bibelverse, Gebete, Gespräche über Gott und seine Führung und Vorsehung durchzogen das Buch und zeigten den Gegensatz zu den anderen Figuren der Geschichte, die keinen persönlichen Glauben lebten und deshalb ganz anders mit den Ungerechtigkeiten kämpften. Der Glaube an einen Gott, der es gut mit ihnen meinte, trägt Lark und auch Magnus und verleiht ihnen die Kraft auch dann das Richtige zu tun, wenn alle anderen nur nach ihrem eigenen Vorteil oder Glück schauen.
Manchmal hätte ich mir etwas mehr Leichtigkeit gewünscht, doch andererseits hat dieser Roman eine solche Tiefe, die mich wirklich bewegt und auch zum Nachdenken darüber gebracht hat, ob ich solche Situationen auch so voller Vertrauen in Gott annehmen könnte.
Die Geschichte erleben wir wechselnd aus der Sicht von Lark, Magnus oder dem Captain Rory, einem Kindheitsfreund der beiden. Dies schenkt einen schönen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten und half mir, mich mit ihnen verbunden zu fühlen.
Die Geschichte hat mir insgesamt gut gefallen. Auf der einen Seite Schottland und auf der anderen Seite die Südstaaten. Zwei Welten, die nicht unterschiedlicher sein könnten und doch beide auf ihre Art faszinierend sind.
Dieser historische Roman kommt mit einer sanften, unaufgeregten Liebesgeschichte, die nicht im Vordergrund steht, auch wenn sie präsent ist. Obwohl die Geschichte eher schwer und herausfordernde Themen behandelt, blitzen immer wieder fröhliche und hoffnungsvolle Momente auf.
Ich empfehle dieses Buch jedem weiter, der sich nicht davor fürchtet auch Bücher zu lesen, die herausfordern und nicht nur unterhalten.

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